Mittlerweile ist es jedem klar, dass Sonnencreme nötig ist um die Haut vor der Sonne zu schützen. Doch was macht Sonnencreme mit der Haut? Diese Frage habe ich mir auch gestellt und bin auch die Suche nach einer Antwort gegangen. Ich habe dabei nicht nur die verschiedenen Wirkprinzipien für dich aufgeschrieben, sondern auch die kritischen Stimmen zu Sonnencreme aufgelistet. Denn nicht jeder ist davon überzeugt, dass Sonnencreme gesund ist.
Was macht Sonnencreme mit der Haut? Sonnencreme legt physikalische oder chemische Filter auf die Haut. Diese Filter schützen die Haut vor UVB und UVA Strahlung. Die Sonnencreme legt sich also wie eine schützende Paste auf die Haut und schützt Sie dadurch.
Welche physikalischen oder chemischen Filter benutzt werden und warum einige Sonnencremes als gefährlich einstufen, zeige ich dir jetzt im Text.

Normaler Ablauf ohne Sonnencreme auf der Haut
Damit du verstehst, wie Sonnencreme funktioniert, solltest du zunächst wissen, wie die Haut ohne Sonnencreme braun wird. Für die Bräunung ist nämlich ein immer gleicher Prozess verantwortlich, der in der Haut vorgeht. Das funktioniert in etwa so:
- UV-Strahlung trifft auf die Haut durch Sonneneinstrahlung
- Die direkt unter der Haut befindlichen Pigmente werden dadurch gebräunt. Dieser Prozess beschreibt die direkte Bräune.
- Die UVB-Strahlung der Sonne dringt durch die oberen Hautschichten in die Hautschicht ein, wo sich die Melanozyten befinden
- Diese werden durch die UVB-Strahlung angeregt und schütten Melanin aus
- Dieser Prozess dauert mehrere Stunden und tritt erst nach dem Sonnenbad in Aktion
- Das Melanin, welches die Haut braun macht, setzt sich dann über die nächsten Tage von den unteren Hautschichten in die oberen ab.
- Die Haut sieht dadurch braun aus.

Und am Punkt 3 dieses Prozesses tritt die Sonnencreme in Aktion. Diese hindert die UVA und UVB Strahlung daran in die unteren Hautschichten vorzudringen. Dadurch ist es dir möglich länger in der Sonne zu sein, ohne dass du einen Sonnenbrand bekommst. Normalerweise würdest du einen Sonnenbrand bekommen, wenn durch zu viel UV-Strahlung die Melanozyten überlastet sind.
Wie lange du, ohne Schutz, in der Sonne bleiben kannst, kommt auf deinen Hauttyp an. Auch über diese Thematik habe ich einen Artikel geschrieben.
Doch gehen wir weiter zu der Funktion von Sonnencreme auf der Haut. Es hat nämlich seine Gründe, warum Sonnencreme die Haut schützt.
Wie funktioniert Sonnencreme?
Sonnencreme funktioniert durch physikalische und chemische UV-Filter, die du durch die Sonnencreme auf deine Haut schmierst. Diese halten die UV-Strahlung davon ab in die unteren Hautschichten vorzudringen und dort Sonnenbrand auszulösen.
Es gibt Sonnencreme, die physikalisch wirkt oder Sonnencreme die chemisch wirkt. Natürlich gibt es hier auch Mischformen und meist werden verschiedene UV-Filter eingesetzt, um die Haut mit Sonnencreme zu schützen.
Unter den physikalischen Filtern, findest du meist mineralische Stoffe, die sich auf die Haut legen. Hier werden meist Titan- oder Zinkoxide verwendet. Kleine fast unsichtbare Metallplättchen, die die Sonneneinstrahlung reflektieren. Meist werden diese bei Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor angewendet. Die großen Partikel haben jedoch auch einen Nachteil. Sie hinterlassen meist spuren auf der Haut und sind deshalb oft unbeliebt bei Kunden. Wahrscheinlich auch bei dir, oder?
Trotzdem kommt es bei diesen UV-Filtern zu weniger allergischen Reaktionen und da Sie nicht in die Haut eindringen, kann hier eine hormonelle Reaktion fast ausgeschlossen werden. Der Nachteil bei physikalischen UV-Filtern ist allerdings die Reaktion mit UVA-Strahlen. Diese werden durch diese UV-Filter nämlich fast nicht reflektiert. Das heißt, deine Haut wird nur vor UVB-Strahlung geschützt.

Genau aus diesem Grund werden oft noch chemische UV-Filter beigesetzt. Ein Mix aus chemischen und physikalischen UV-Filtern bietet den kompletten Schutz vor UVB und UVA-Strahlung. Chemische Filter sind dagegen etwas umstritten, weil Sie in die Haut eindringen. Mehr darüber, ob Sonnencreme gefährlich ist, behandeln wir weiter unten im Text.
Chemische Filter werden meist in Sonnencremes oder Sprays eingesetzt, weil diese leichter zu verteilen sind. Hier gibt es eine Vielzahl chemischer Filter. Oftmals haben diese petrochemischen Ursprung. Heißt also, diese UV-Filter werden aus Erdgas oder Erdöl hergestellt. Viele Naturkosmetiker sehen den Einsatz deshalb als kritisch. Häufige chemische Filter, die verwendet werden sind Avobenzon, Oxybenzon, Octocrylen und Ecamsul. Doch zu der Bedenklichzeit kommen wir später noch.
Wichtig ist, dass diese chemischen Filter in die Haut gelangen und einen Schutzschild mit der Haut bilden. Sobald UV-Strahlung auf diese Filter trifft, wandeln die Filter die UV-Strahlung in Wärme um und machen die UV-Strahlung dadurch unschädlich.
Kommen wir nach dieser kurzen Ausführung zur Funktion von Sonnencreme zu den Arten und zu den Lichtschutzfaktoren.
Welche Arten von Sonnencreme gibt es?
Wie du sicherlich schon festgestellt hast, gibt es verschiedene Arten von Sonnencreme. Es gibt Spray, Gel, Lotion und Creme. Vor dem Hintergrund des neu gewonnen wissens, gehe ich deshalb kurz auf die einzelnen Formen ein und zeige dir die Vor- und Nachteile.
- Sonnencreme: Die meisten Sonnencremes funktionieren mit einem Mix aus physikalischen und chemischen UV-Filtern. Die Creme hinterlässt meist einen weißen Schleier, wenn nur physikalische Filter genutzt werden. Meist pflegen die Sonnencremes auch die Haut und versorgen Sie mit Feuchtigkeit. Wenn du also keine chemischen UV-Filter haben willst, zu Allergien neigst und eher trockene Haut hast, solltest du zu einer Sonnencreme greifen.
- Sonnenlotion: Etwas leichter zu verteilen ist eine Sonnenlotion. Dies gelingt meist durch weniger Fett und mehr Wasser. Weiterhin sind hier auch oft chemische UV-Filter zugesetzt, damit sich die Creme nicht auf der Haut sichtbar macht. Wenn du also keine Sorge um chemische Filter hast und nicht zu Allergien neigst, solltest du zu einer Lotion greifen.
- Sonnengel: Ein kleiner Exot unter den UV-Schutzmitteln, sind Sonnengels. Diese haben keine Fette oder Emulgatoren inne. Deshalb sind Sie bei Mischhaut und einer Sonnenunverträglichkeit bestens geeignet.
- Sonnenschutz-Spray: Wenn du es ganz einfach haben möchtest, kannst du auch zu Sonnenschutz-Sprays greifen. Diese wirken rein chemisch und lassen sich einfach auf der Haut verteilen. Weiterhin hinterlassen Sie keine Spuren von Sonnencreme. Wenn du keine Allergien hast und petrochemischen Stoffen nicht kritisch gegenüber stehst, solltest du zu einem Sonnenspray greifen.

Weiterhin solltest du den LFS, also den Lichtschutzfaktor, so wählen, dass du dir keinen Sonnenbrand holst. Der Lichtschutzfaktor sagt aus, wie sich die Eigenschutzzeit des Körpers in der Sonne multipliziert. Wenn du also normalerweise 20 Minuten, ohne Schutz, in der Sonne verbringen kannst, erlaubt dir der LSF 20 die 20-fache Zeit in der Sonne. Du solltest deinen Sonnenschutz also so wählen, dass du die Zeit in der Sonne ohne Sonnenbrand überstehst.
Bei sehr heller Haut, solltest du dich sogar eher im Schatten aufhalten. Weiterhin solltest du immer mal wieder nachcremen, weil sich die Sonnencreme abwäscht oder abnutzt. Nach einem Bad im Wasser, solltest du dich abtrocknen und nachcremen, selbst wenn die Creme wasserfest ist.
Fakt ist: Du kannst weiterhin durch Sonnencreme braun werden. Der einzige Faktor, der sich verändert, ist die Zeit, die du in der Sonne verbringen kannst. Denn die beste Sonnencreme kann deine Haut nicht zu 100 % schützen. Dadurch kann der Prozess zur Bräunung auch mit Sonnencreme stattfinden.
Kommen wir nun zu der etwas unangenehmen Komponente von Sonnencreme. Wie schädlich ist Sonnencreme für die Haut? Dieser Frage gehen wir jetzt auf den Grund.
Wie schädlich ist Sonnencreme?
Wie immer gibt es zwei Seiten einer Medaille. Die einen sagen, das Sonne generell schädlich für die Haut ist und man am besten nur mit Sonnencreme in die Sonne gehen sollte. Die anderen sagen, dass gerade die Sonnencreme schädlich für die Haut ist. Die Wahrheit liegt trotz einiger Studien zu diesem Thema wohl in der Mitte.
Deshalb habe ich mir gedacht, dass ich einfach mal auf das Thema eingehe, wie schädlich Sonnencreme wirklich ist. Dazu habe ich mir beide Argumente angeschaut und für dich die wichtigsten Punkte aufgeschrieben.
Sonnencreme mit physikalischen Filtern
Dermatologen sind sich hier relativ einig. Physikalische UV-Filter wie Titan- oder Zinkoxid, können nicht in die Haut eindringen und sind daher unbedenklich. Der Nachteil ist allerdings der fehlende Schutz gegen UVA-Strahlen. Weiterhin hinterlassen die meisten dieser Cremes einen weißen Film auf der Haut. Naturkosmetische Sonnencremes funktionieren alle nur mit physikalischen Filtern.
Sonnencreme mit physikalischem Nanopartikeln
Ebenfalls mit physikalischen UV-Filtern, wird bei Sonnencremes mit Nanopartikeln gearbeitet. Die oben genannten Filter, werden so verkleinert, dass diese sich leichter auf die Haut auftragen lassen. Jedoch besteht hier die Möglichkeit, dass diese Nanopartikel in die Haut gelangen. Hierzu nochmal die Verbraucheschutzzentrale: Über die gesunde Haut können nanoteilige Lichtschutzfilter nicht aufgenommen werden. Unklar ist noch, wie sich die Nano-Teilchen auf geschädigter Haut verhalten und inwieweit sie die Umwelt schädigen.
Wenn du also hier auf Nummer sicher gehen willst, zieh dich lieber in der Schatten zurück oder nutze eine natürliche Sonnencreme. Alternativ dazu, kannst du aber auch zu Sonnencreme mit chemischen UV-Filtern zurückgreifen.
Sonnencreme mit chemischen UV-Filtern
Diese Sonnencremes gelten als ungefährlich und gefährlich zugleich. Meist lassen sich Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern leicht auf der Haut verteilen und hinterlassen keine weiße Schicht. Die Substanzen, die hierbei genutzt werden sind vielfältig. Beispielsweise werden künstliche UV-Filter eingesetzt die der Weide (Salicylsäure), dem Kampfer (Campher) und Zimt (Zimtsäure) ähneln. Diese gelten als unbedenklich. Quelle: https://www.welt.de/wissenschaft/article108370049/So-funktioniert-die-Chemie-der-Sonnencreme.html
Bedenklich sind hingegen sind Avobenzon, Oxybenzon, Octocrylen und Ecamsul, die als chemische UV-Filter fungieren. Diese konnten nach Tests im Blut von Probanden nachgewiesen werden. Quelle: https://www.elle.de/sonnencreme-inhaltsstoffe-meiden
Ich persönlich halte Produkte für die Haut auf chemischer Basis ebenfalls als bedenklich. Gerade, wenn es sich um Erdöl-Produkte handelt. Die Haut ist unser größtes Organ und deshalb finde ich, sollten wir darauf achten, welche Dinge wir auf unsere Haut schmieren. Wenn du also der Sache ebenfalls kritisch gegenüber stehst, solltest du lieber zu natürlicher Sonnencreme greifen und dich lieber mehr im Schatten aufhalten.

Das war ein ganz schöner Exkurs. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag etwas die Augen öffnen. Wenn du Sonnencreme etwas kritisch siehst, solltest du lieber zu natürlicher Sonnencreme greifen. Ansonsten weißt du jetzt, wie Sonnencreme funktioniert und was diese mit deiner Haut macht. Ich wünsche dir ein schönes Sonnenbad.
Weitere Fragen zu *Was macht Sonnencreme mit der Haut
Kann man trotz Sonnencreme braun werden? Man kann trotz Sonnencreme braun werden. Sonnencreme mit LSF 20 beispielsweise lässt noch etwa 5 % der UV-Strahlung auf die Haut. Diese Strahlung reicht aus um direkt und indirekt braun zu werden. Es dauert nur etwas länger.
Wie schädlich ist Sonnencreme? Ob Sonnencreme schädlich ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Chemische UV-Filter oder Nanopartikel in Sonnencreme gelten als unbedenklich. Hierzu gibt es allerdings auch noch nicht genug Studien. Im Zweifel, lieber zu natürlichen Sonnencremes greifen.